Dienstag, 18. Februar 2014

Drei, zwei, eins...Strich

Der Wahnsinn...noch gegen Ende letzten Jahres habe ich mich laut sagen hören...Na toll, das Jahr wird genauso enden wie ich es angefangen hatte: Single, mit frisch gebackenen 30 und mit einer Liste voller Wünsche für 2014, die wahrscheinlich, sowie 2013, zum größten Teil nicht in Erfüllung gehen werden und mich in die 30er Krise stürzen werden. Ha. Haha. Es wäre doch gelacht, wenn alles nach Plan laufen würde. Schlagartig ändert sich ALLES. Und wenn ich sage ALLES dann meine ich auch ALLES.

Status Anfang November: Arbeitslos, Single, am Überlegen ob ich aufgrund der starken PMS-Schmerzen mit der Pille wieder anfange
Status Ende Dezember 2013: Berufstätig, In einer Beziehung, Schwanger

Kawum! Und Morgen beginnt die 11. Schwangerschaftswoche, mein Bauch ist schon deutlich ersichtlich (Samstag war ich für dicke einkaufen-herrlich diese Gummizüge die nicht zwicken!), Risketo (zukünftiges Nachkommen) hat uns (Risketovater, also der Vater von Risketo und mir) bereits aufm Bildschirm la OLA vorgeführt (ja, das Herz schlägt, es ist kerngesund und eindeutig mein Kind) und...irgendwie trotz dass meine Füße von oben immer kleiner werden, checke ich immer noch nicht, dass ich schwanger bin. Mmmhhh...außer in den Momenten, wo ich fühle dass ich schwanger bin und mich ein totales Verantwortungsbewusstsein überkommt. Z.B. wenn es um ganz bestimmte Themen wie "la casa" geht, in denen Risketovater und ich differieren. Sehr differieren. Um nicht zu sagen total kollidieren. Nun gut. Lassen wir "la casa" als Stoff für einen anderen Post. Wir haben ja schließlich noch kein gemeinsames Nest gefunden (komisch, das Ei ist aber schon gelegt...) und es wird sicherlich auch nicht in den nächsten Wochen passieren.

Wo war ich eigentlich stehen geblieben? Ach ja Verantwortungsbewusstsein.

Rauchen, rauche ich nicht mehr. Zum Glück ist es mir nicht schwer gefallen...außer die ersten 2 Wochen, aber irgendwie ging's dann doch. Und Nachdem mir meine FA (Frauenärztin) die "inoffizielle Erlaubnis" einer Freitagszigarette und einem Gläschen Wein zu zelebrieren gegeben hat, war ich auch viel entspannter. Und es kommt auch tatsächlich vor, dass ich auch genau das tue.Somit wäre das Thema Alkohol auch abgehandelt.

Informieren tue ich mich irgendwie auch nicht. Das erste was ich gemacht habe, als ich einen Koffer-einen Koffer UND eine schwere Tüte- voller Infomaterial, Veleda-Öl-gegen Schwangerschaftsstreifen-Pröbchen, Magnesium-für-die-Knochenentwicklung-Schachteln von der sehr freundlichen Arzthelferin bekommen habe, ist 3/4 davon erstmals in die Tonne gelandet. Den Katalog über Schwangerschaftsunterwäsche habe ich allerdings behalten. Heiliger Strohsack, kann Frau scharf sein trotz dicken Bauch...huihuihui!!!

Essen! Jeder weiß, dass rohes Fleisch und roher Fisch tabu sind. Wegen der Toxoplasmose. Aber rohe Eier?!?! Ohhh Mann!!! Alioli- das ist gemein!!! Und noch viele weitere Dinge...unter anderem Salami. Und obwohl die Liste der nicht zu verzehrenden Nahrung fest an meinem Kühlschrank klebt, greife ich immer wieder zum Fuet oder Serrano (den ich auch immer wieder einkaufe). Das nenne ich mal selektives Gedächtnis.

Den Kaffeeverzehr durfte ich auch einschränken. 2 Kaffees am Tag. Ich hab mir da meine eigene Rechnung zusammengewürfelt. 2 Kaffees entsprechen 4 Espressos!!! Toll, dass ich Ingenieurin bin und rechnen kann, oder?! Mit 3 schaffe ich den Tag auch (noch!). Und da ich vieeel Milch trinken soll, wird der Espresso zum Latte Machiatto gemischt. 2 Fliegen mit einer Klappe.

Sport. Is ja so eine Sache, ne?! Vor allem schwierig wenn Risketovater ein Sportfanatiker ist. Und nicht, dass ich unsportlich wäre oder nie mein Allerwertesten hochkriegen würde. Nur wie erklärt man seinem zukünftigen, dass man totaaaal müde ist und am Liebsten nach der Arbeit sich gleich auf die Couch legen will. Auch keine Muse zum Kochen hat (siehe oben Problem Essen und Salami!), gewage denn zum Einkaufen, weswegen man am Liebsten am Samstag ausschläft und praktischerweise für die ganze Woche einkaufen geht und das natürlich schwer mit der Vorstellung früh aufzustehen und ab-in-die-Berge kombinierbar ist?! Irgendwelche Tipps?!

Also Alles in einem komme ich zu der Erkenntnis,...dass ich noch nicht hundertprozentig auf den Verantwortungsbewusstseinspferd aufgestiegen bin. Viele Mamis sagen (Zitat) Es sind nur 9 Monate, da kann man sich doch mal zusammenreißen. Waaaassss?!?! Reden wir über dasselbe Thema welches Schwangerschaft heißt?! Gerade jetzt, wo jeder Tag anders und komplett neu ist, wo ich mich selber überhaupt nicht mehr verstehe, mir grundsätzlich alles auf die Nerven geht, ich an jeder Ecke einschlafen könnte und mit einem Walt Disney Film anfange zu heulen...brauche ich diese ganzen Sachen mehr denn je!!! Dieses Gefühl nach einer Zigarette wäre man wieder ein neuer Mensch und man könnte alle Probleme lösen-wo kriege ich dieses "ich kann die Welt erobern" Gefühl her?!?! Hmpf! Also entweder sind diese werdenden Muttis den ganzen Tag auf Marihuana oder ich stamme definitiv aus einem anderen Planten. Denn es gibt viele Tage wo ich eine Flasche Prosecco und eine Schachtel blaue Pall Mall (selbstverständlich ohne Zusätze!) für meinen immer dickerwerdenden Bauch sofort eintauschen würde. Geht es nur mir so? Denn anscheinend, den wenigen Recherchen nach die ich angestrebt habe, sind alle anderen werdenden soooo glücklich und das ist überhaupt die schönste Zeit im Leben und wenn man nur diesen und jenen Rat aus diesem und jenem Buch befolgt, dann...uuuaaahhh!!! Schwindel, Schweißausbrüche, Übelkeit. Da wird mir ganz schlecht auf einmal!

Ob ich eine schlechte Mutter werde, nur weil ich mich total auf meinen Instinkt verlasse und selber versuche nachzudenken, was mir an Informationen sinnvoll oder nicht sinnvoll erscheinen? Hauptsächlich denke ich mir "ich werd schon merken wenn ich und/oder Risketo was brauchen" Und es funktioniert. Und dann zögere ich keine Minute meinen Mund aufzumachen und die magischen Wörter: ich hätte gerne...außer wenn ich schlecht gelaunt bin, dann...will ich sofort und verlange viel. Was Risketovater dazu sagt, interessiert mich zwar schon aber im Endeffekt will ich es trotzdem und bin schwer, um nicht zu sagen gar nicht, von meinem Standpunkt zu entfernen. Und das sind die Momente in denen ich merke, dass ich nicht mehr für mich alleine rede sondern für jemand anderes, der in mir wächst. Und ich wundere mich dabei wie klar und deutlich ich fähig bin für diesen miniding einzustehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen